Freitag, 31. Dezember 2010

Mit Schirm, Charme und Melone

Immer häufiger drücke ich die OFF-Taste meiner Fernbedienung, weil die Langeweile wie eine klebrige Masse aus meinem Fernsehgerät gekrochen kommt. Dann sehne ich mich wieder in die 60er Jahre zurück, als das Fernsehen zwar nur zwei Programme hatte, aber dafür die Serien besser waren. Eine davon war „Mit Schirm, Charme und Melone“ im ZDF.
Nicht wie heute, wo talentfreie Fernsehkommissare unrasiert an den Tatort zur Leiche geschlurft kommen und zum 498igsten Mal fragen: „Wer hat die Leiche gefunden?“ oder zum 987igsten Mal: „Wo waren Sie gestern zwischen 20 und 22 Uhr?“. Gähn! Und frustrierte, weil schlecht bezahlte, Komparsen stelzen hölzern steif durchs Bild. Grauenvoll! Und im Hintergrund fährt immer (aus Geldmangel) das ein und dasselbe Auto hin und her, um viel Verkehr vorzutäuschen. Mensch Regisseure! Glaubt ihr, ich merke so was nicht? 
Gottlob gibt es ja jetzt die komplette Kultserie auf DVD! Da kann mir das aktuelle Fernsehprogramm gestohlen bleiben. Die Serie lief von 1961 bis 1969 in 6 Staffeln, wovon leider nur die Staffeln 4 bis 6 mit der umwerfenden Diana Rigg besetzt waren. Als sexy Agentin Emma Peel und Patrick McNee als smarter Spion John Steed lösen sie in der Kultserie mit spritzigen Dialogen in den skurrilsten britischen Locations der 60er Jahre ihre Fälle. Selbst die noch so kleinste Nebenrolle ist hochkarätig besetzt. Von der stets avantgardistisch gekleideten Emma Peel haben damals alle Männer von 8 bis 80 geträumt. Ich auch. Und von John Steed mit seiner eleganten Lässigkeit und gesegnet mit göttlichem Gentleman-Humor wahrscheinlich alle Frauen.
Sie fuhr mit einem 66er Lotus Elan, er mit einem 26er Rolls-Royce Silver Cloud, manchmal auch einem 29er 4,5 Liter Bentley durch die wunderbare englische Landschaft.
Meist geht es in den Schwarz-Weiß-Folgen um größenwahnsinnige Wissenschaftler, exzentrische Verschwörer, wirre Fanatiker und generell um das Streben nach Weltherrschaft. Ich stelle mal die Behauptung auf, dass so eine Serie heute nicht mehr auf die Beine zu stellen ist. Nicht nur, dass es so exzellente Serien-Handwerker, Autoren und Schauspieler nicht mehr gibt. Sondern sie wäre heute einfach schlichtweg nicht mehr bezahlbar. Und obendrein trauen sich die fantasielosen Entscheidungsträger beim deutschen Fernsehen nichts Neues mehr. Sie haben schon viel zu früh die Hosen voll und setzen nur auf Bewährtes. Und die Produzenten, Drehbuchautoren und Regisseure schielen immer nur mit einem Auge nach Hollywood und verlieren somit ihre Authentizität. 
Der Erwerb dieser Gesamtedition lohnt sich! Außerdem führen Oliver Kalkofe und Wolfgang Bahro mit Insiderwissen in die Folgen ein und geben ihre persönlichen Bewertungen ab. Allen Fernsehschaffenden müsste man verordnen, sich diese Serie in Klausur anzusehen – dann würde ich vielleicht nicht mehr so früh die OFF-Taste der Fernbedienung drücken.

(Erschienen bei www.kinowelt.de)

Sonntag, 26. Dezember 2010

GANS ODER GAR NICHT

Dienstagnachmittag in einem Café am Klausener Platz. Ein Gast erzählt, was er Heiligabend vorhat: "Da bin ich wie jedes Jahr zwischen 13.30 und 14 Uhr bei Karstadt und warte auf die Lautsprecherdurchsage, dass ab sofort alle Weihnachtsgänse nur noch die Hälfte kosten."

Sonntag, 19. Dezember 2010

Terror-Clown

Man hat gerade sein Sakko frisch aus der Reinigung geholt und freut sich auf einen ruhigen und entspannten Kabarett-Abend. Da ist man aber bei Leo Bassis Programm „La Vendetta“ (Die Blutrache) schwer auf dem Holzweg.
Der Maniac Bassi verwandelt die Bühne im zum Trümmerfeld, schlägt Golfbälle und Eier in den Zuschauerraum und kommt bedrohlich, mit einer Schere bewaffnet, ins Publikum. Dann bohrt der Mittfünfziger Löcher in unzählige, unter Druck stehende, Cola-Dosen, so dass auf den vorderen Plätzen einige Zuschauer mit weißen Hosen panisch flüchteten. Darauf Leo Bassi lakonisch: „Das ist hier keine Blue-Man-Show!“
So was hat man noch nicht gesehen, der Mann ist ein Wahnsinniger! Mit unglaublicher Radikalität und vollem Körpereinsatz geht er radikal gegen kapitalistische Verblödung vor und arbeitet da­bei geschickt mit allen Techniken der Irritation. Es bleibt einem das Lachen im Halse stecken und man ist froh, wenn er wie­der auf die Bühne geht und das Sakko sauber geblieben ist.
Das alles untermalt Bassi zwischendurch mit rührend komisch vorgetra­genen kleinen Ge­schichten. Etwa wenn er pathetisch mit seiner an­genehmen Reibeisenstimme Erlebnisse in einem kenianischen Luxushotel mit Golfplatz für die weißen Imperialistenschweine er­zählt. Oder sein kurioser Aufenthalt in einem usbekischen Haus ei­nes ange­sehenen Taliban-Führers.
Leo Bassi sensibilisiert die Zuschauer. Sein Spiel mit der Angst be­rührt Tabus und stellt manches bloß. Er gibt alles und schont nie­manden, am wenigstens sich selbst. Wenn er sich nämlich am Ende seiner Show nackt auszieht, mit 5 Kilo Honig überschüttet, sich in einer Turbine federn lässt und danach triefend, wie eine Mischung aus Engel und Zombie, durch den Zu­schauerraum wankt. Vorsicht – diese Show ist nichts für schwache Nerven!
Nachdenklich und voller Adrenalin (ungefähr der gesamte Jahres­verbrauch) verlässt man seine unvergessliche Show – ach ja, und erleichtert. Denn das frisch gereinigte Sakko ist auch noch sauber geblieben.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Du bist was Du isst

Dienstagmittag bei Rogacki in der Wilmersdorfer Straße am Stehimbiss. Ein altes Ehepaar isst Bratfisch. Die Frau deutet mit der Gabel auf ein junges Paar, das am Feinschmeckerimbiss gegenüber Austern schlürft: "Kiek ma Orje, Kapitalisten!"

Dienstag, 23. November 2010

Klimawandel 2010

Nicht schlecht staunten die Besucher der Zugspitze, (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) als sie dort überall riesige Speisepilze stehen sahen. Klimaschützer läuteten sofort die Alarmglocken und drängten Umweltminister Norbert Röttgen sofort zum handeln. Der entgegnete jedoch nur lapidar: „Ist doch nicht schlecht. Man muss das auch mal positiv sehen. Oder mögen Sie etwa keine Pilze?“

Montag, 22. November 2010

Bahn-Service

Donnerstagnachmittag im Intercity von Münster nach Berlin. Im 1.-Klasse-Abteil kommt die Kellnerin mit vollem Tablett torkelnd ins Straucheln, weil der Zug mit hohem Tempo über eine holprige Weiche fährt. Sie kann sich gerade noch fangen und schaut die Fahrgäste entschuldigend an: “Bin stocknüchtern – ich schwör’s!“

Sonntag, 31. Oktober 2010

Buchstabensuppe

Montagmorgen auf der Stresemannstraße. Zwei junge Leute, beide mit Rucksäcken, fragen, wo denn die "Typografie des Terrors" sei.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Floraner: "Nüsse knacken ist Folter, Gemüseeintopf ist Mord!"

Sie verschmähen jegliche pflanzliche Nahrung, tragen weder Baumwolle noch Leinen – Floraner lehnen jede Nutzung von Pflanzen ab. Auch gemäßigte Floraner melden Zulauf: Die Deutschen essen immer weniger Gemüse und Obst, für Gemüse- und Obstbauern brechen magere Zeiten an. 

„Möhren werden brutal aus ihrer Erde gerissen, Äpfeln wird unter Qualen bei lebendigem Leib die Haut abgezogen, in Stücke geschnittene blutjunge Kartoffeln in siedend heißem Fett gequält – das alles mache ich nicht mehr mit“, sagt Thorsten Schlosser (46), seit fast zwei Jahren obst- und gemüselos. „Ein Radieschen hat auch Gefühle.“
Mit Thorsten Schlosser halten es nur zwei Prozent der Bundesbürger. Sie essen weder Obst noch Gemüse, obwohl in einer Fortsa-Umfrage zwölf Prozent der Meinung waren, „Gemüse ist ungesund.“.
Der Konsum aber sinkt beständig von 2005 bis heute von 120 auf 91 Kilo jährlich je Bundesbürger. Obstplantagen müssen schließen, viele Großmärkte schreiben rote Zahlen, Gemüseläden machen dicht. 
Der größte Feind der Obst- und Gemüsebranche ist dabei nach wie vor sie selbst. Berichte über qualvolle Enge in Gemüsetransporten, Blattläuse im Salat, Würmer in Äpfeln, eisenhaltiger Spinat, Kohlrabiwahn und Kartoffelpest, Gen-Tomaten, pflanzenverachtendes grausames Ernten und Umweltbelastung durch Kirschkerne verderben den Deutschen zunehmend den Appetit. 
Die konsequentesten und militantesten Kostverächter sind dabei die Floraner. Sie essen weder Obst noch Gemüse und verzichten dabei auf Kleidung aus Baumwolle und Leinen. Längst hat die Szene mit Zeitschriften („Erbsen- und Möhrenbefreiung aktuell“), Konzerte und Gruppen („Florane Offensive“) ein eigenes subkulturelles Netz geknüpft und bekocht sich selbst. Im Berliner Kiez-Treff „Jurke, wa!“ beispielsweise, einem autonom angehauchten Treffpunkt aus dem Stadtteil Kreuzberg ist jeden Freitagabend „Volxküche“: Da holen sich etwa 30 Jugendliche für fünfzig Cent „Kieselsteinsuppe mit Marmoreinlage“ ab. Diese Suppe soll, nach circa neunzehnstündiger Kochzeit sehr nahrhaft sein „und sehr, sehr lange vorhalten.“ Betonen die Jugendlichen. Sven Ebersbacher, einer der Volx-Küche-Köche musste zum Beispiel etliche Steinbrüche „bis nach Italien“ abklappern, bis er endlich das Rezept beisammen hatte. 
Auch für Floraner wird die Kleiderwahl zur Qual: Baumwolle und Leinen sind tabu. Wenn es kalt wird, trägt Ebersbacher Nyltest-Hemden aus den Sechziger Jahren, darüber einen neonfarbenen Trevira-Pullover. Gegen Regen schützt ein blauer Müllsack. 
Wenige Meter von Ebersbachers Volxküche entfernt liegt das Geschäft des Gemüsehändlers Gülan Özgül.  Nachts wurde es schon mit gemüsefeindlichen Parolen besprüht (siehe Foto). An einem Gemüsegroßmarkt halten Floraner jeden zweiten Mittwoch im Monat eine Mahnwache mit Transparenten wie: „Gemüse essen verursacht Gewalt gegen Pflanzen!“ 
Doch nicht immer so friedlich sind ihre Ziele: In Westfalen schlugen Floraner die Scheiben von zwei Gewächshäusern des „Blumenkohlbarons“ Heinrich Böckmann ein. Andere sabotierten vegetarische Restaurants oder sägen heimlich Gemüseregale in Bioläden an. In Mühlheim demonstriert „Vegetable Peace“ vor dem Gemüsegroßmarkt („Erbsen sind auch nur Menschen!“). 
Während die einen eine neue Ethik fordern, meint der österreichische Philosoph und Gemüserechtler Franz E. Pichelsteiner: „Wir brauchen für Gemüse keine neue Moral. Wir müssen lediglich aufhören, Gemüse aus der vorhandenen Moral auszuschließen.“ Die Befreiung von Obst und Gemüse sei deshalb heute ebenso wichtig, wie einst die Befreiung der Sklaven war. 
Thorsten Schlossers Traum vom Paradies aber ist, „irgendwann mal auszuwandern, da wo nur Steinbeißer leben, in eine Steinwüste oder so, ey…“

Sonntag, 10. Oktober 2010

Kindchenschema

Dienstagmittag vor Rogacki in der Wilmersdorfer Straße. Eine gestresste Angestellte räumt das gebrauchte Geschirr ab. Dann wirft sie einen Blick in einen in der Nähe stehenden Kinderwagen und sagt: "Sei froh, dass du noch nicht arbeiten musst."

Freitag, 8. Oktober 2010

Wo kommt eigentlich das Blaue Blut her?

Ein schmuckloser Hinterhof in Charlottenburg. Wir betreten eine große Fabrikhalle und werden von einem gepflegten Mittvierziger im klinisch reinen weißen Kittel begrüßt. Er stellt sich als Dr. Grewe und als der Leitende Parfümmeister vor. Derzeit arbeiten 20 Mitarbeiter bei BLAUES BLUT, davon über die Hälfte in der Produktion. „Das steigt jetzt aber bis zur Vorweihnachtszeit kontinuierlich auf 60 Mitarbeiter an“, sagt Dr. Grewe. 
Die Produktionsstätte sieht wie eine Hexenküche aus: Dampfende Laboreinrichtungen, Tiegel und Töpfe mit undefinierbaren Inhalten und an den Wänden Regale mit endlosen Reihen von Tinkturen und ätherischen Ölen. Über der Fabrikhalle liegt ein betörender Duft. 


Ein langer Tisch: Hier werden die Parfümfläschchen von flinken Fingern mit einem Etikett versehen. „Wir beliefern unser Parfüm neuerdings an eine große Kaufhauskette und sogar einige Königshäuser gehören zu unserer Kundschaft“ erzählt uns stolz Dr. Grewe. Doch welche, will er uns nicht verraten. „Top Secret!“ schmunzelt er. Bei soviel unerwarteter Resonanz hoffen er und der Graf von Blickensdorf , dass das BLAUE BLUT noch bekannter wird. Dafür sollen jetzt Werbespots sorgen. 
Auf seinem Schreibtisch liegen neben dem Wirtschaftsmagazin auch das Ratgeberbuch „Das Harvard Konzept. Der Klassiker der Verhandlungstechnik.“ Die BLAUES-BLUT-Macher haben noch viel vor.  Autorin: Bettina von Sell

Dienstag, 5. Oktober 2010

Westalgie

Dienstagabend im 100er Bus. Im Oberdeck sitzt ein sich anschweigendes älteres Ehepaar. Als der Fahrer am Reichstag vorbeifährt und die Station „Platz der Republik“ ausruft, ruft der Mann erleichtert aus: „Endlich wieder in Westberlin!“

Sonntag, 19. September 2010

Miesepetra

Freitagnachmittag im Café am Lietzensee. Es ist ein warmer, sonniger Spätsommertag. Ein altes Ehepaar setzt sich an einen Tisch am Wasser. Er: "Hier ist es wunderschön!" Daraufhin die Frau: "Wunderschön ist relativ."

Montag, 6. September 2010

Hauen und Stechen

Berlin. Mittwochnachmittag vor der Currystation 36 an der Otto-Suhr-Allee. Ein dicker Mann Anfang 50 isst mit Heißhunger seine Currywurst und wird dabei von einer Wespe belästigt. Wild fuchtelnd schlägt er nach ihr und wird prompt in den Unterarm gestochen - daraufhin erschlägt er sie und sagt: "Icke, icke bin Berliner, sticht mich  wer, den hau ick nieder."

Donnerstag, 26. August 2010

Autokrise

Berlin, Klausener Platz, nachmittags um zwei. Ein Mann versucht mühevoll, seinen Kleinwagen einzuparken. Als es ihm nicht gelingt, lässt er das Auto einfach schräg in der Parklücke stehen und steigt aus. Eine Frau, die ihn dabei die ganze Zeit beobachtet hat, sagt zu ihm: "Können Sie Ihr Auto nicht richtig hinstellen? Sonst heißt es doch, da hat mal wieder eine Frau eingeparkt."

Montag, 16. August 2010

Schöne Vorstellung

Mittwochabend, auf der Premiere des Films "Me Too" im Cinema Paris. Der Hauptdarsteller im Film sagt: "Wer sich langweilen will, geht in den Garten Eden, und wer Spaß haben will, in die Hölle." Im Publikum brandet Beifall auf.
 
Lola Dueñas vor der Premiere des Films "Me too" in Berlin auf dem Kurfürstendamm
(Foto: L.G.v.Blickensdorf)

Montag, 19. Juli 2010

Interview mit dem Grafen



K.J.S.: Darf ich Dir ein paar hoch brisante Fragen stellen, oder bin ich dir nicht blau genug?

GRAF: Gott bewahre. Ich mache da keine Unterschiede. Mein Vorfahre, Graf Ulrich der Vielgeliebte, sagte einmal so treffend: Adel sitzt im Gemüte - nicht im Geblüte.

K.J.S.: Ich kenne dich nun schon seit acht Jahren. Du siehst als Graf plötzlich 16 Jahre jünger aus als 2002. Allein deshalb hat es sich schon gelohnt, adelig zu werden, oder?

GRAF: Ich habe es bis heute noch nie bereut. Ich habe ja tatsächlich adelige Vorfahren. Diese Gene schlummerten wohl seit Jahrzehnten in mir. Und jetzt, wo ich es ausleben kann, bin ich glücklich. Und glückliche Menschen sehen immer jünger aus, als sie in Wirklichkeit sind. Hinzu kommt, dass ich mich jetzt anders kleide (siehe auch in meinem Buch auf Seite 16). Wenn man sich nur in den klassischen Geriatriefarben wie beige, grau, schlamm und uringelb kleidet, muss man sich nicht wundern, dass man aussieht wie der große Bruder von Johannes Heesters.

K.J.S.: Hättest du damit gerechnet, dass dein hinreißendes Buch Werden Sie doch einfach Graf! leichsam Fan-Gemeinden gebärt, die dir über ungezählte Kilometer hinweg zu Lesungen folgen?

GRAF: Nein, nicht im geringsten. Ich werde überall gebührend empfangen, und meine Fangemeinde wächst täglich. Es gibt Fans, die meine Comedy-Lesungen schon mehrmals hintereinander besucht haben. Da freue ich mich sehr drüber. Dass ich einmal im legendären SO36 in Kreuzberg vor über 250 Zuhörern aus meinem Buch vorlese, hätte ich nie gedacht. Außerdem lerne ich Städte kennen, wo ich noch niemals war und wohl nie hingekommen wäre. Im SO36 habe ich übrigens einen lustigen Klospruch gelesen: Hier starb mein Sohn, neun Monate bevor er geboren wurde, in einem wilden Handgemenge.

K.J.S.: Wie geht's deinen Begleit-Geniestreichen wie etwa dem Duftwasser Blaues Blut?

GRAF: Mit dieser Frage rennst du mir offene Drehtüren ein. Also, den Duft Blaues Blut habe ich auf meinem Sommersitz Gut Dünken entwickelt. Das Parfüm zum Buch. Der klassische Duft für Damen und Herren nach einem alten traditionellen Parfümrezept der Grafen von Blickensdorf, seit dem 19. Jahrhundert unverändert – jetzt habe ich ihn wieder frisch aufgelegt. Ich habe allerdings total unterschätzt, dass die Parfümherstellung so aufwändig ist. Aber mit Hilfe einer guten Freundin, übrigens auch eine Gräfin, habe ich ein ganz passables Parfüm hin bekommen, das sich durchaus mit den großen Düften dieser Welt messen kann. Erhältlich ist dieser Wohlgeruch in meinem Adels-Shop:

http://blauesblut.bigcartel.com/product/parf%C3%BCm-blaues-blut

Dort gibt es auch einen königlichen Bleistift, ein Adels-Ratzefummel und eine Gräfliche Fahrradklingel, die ich auch persönlich an meinem alten Miele-Fahrrad, das ich zuweilen auch liebevoll  ITS (Ich Trete Selbst) nenne, benutze. Diese formschöne Klingel wird in einer kleinen traditionsreichen Klingelfabrik nahe der holländischen Grenze hergestellt. Ich konnte exklusiv eine kleine Stückzahl für meinen Adels-Shop ergattern. Um die Langlebigkeit dieser Klingel zu garantieren, solltest du allerdings deinem Kammerherrn auftragen, die Mechanik einmal jährlich mit einem Tropfen guten Öls zu versehen.

K.J.S.: Ich habe eine Kammer-Frau(!). Ganz unter uns: Du kannst mir doch nicht erzählen, dass die Heerscharen von Damen jeglicher Provenienz, die dich als Graf jetzt unentwegt in Versuchung führen, spurlos an deinem Schlafrhythmus etc. vorüber gehen...

GRAF: Diese Frage passt nicht zu meiner Antwort. Ich bevorzuge nach wie vor mein Schlafzimmer, dass ich zumeist Kathedrale des Erotischen Elends nenne, weil ich schon an meinem zweiten Buch arbeite. Die Versuchung ist allerdings sehr groß. Aber der Kavalier genießt und schweigt...

K.J.S.: Und jetzt spielst du auch noch in Werbefilmen mit?

GRAF: Das ist richtig. Und zwar für Wulle-Bier.

K.J.S.: Wulle-Bier? Ist das ein Witz?

GRAF: Nein, das Bier gibt es wirklich. Es kommt aus einer kleinen Stuttgarter Brauerei und wird jetzt hier in den Berliner Scene-Clubs langsam zum richtigen Szene-Kult-Getränk. Wahrscheinlich weil sich das Wort "Wulle" sehr berlinerisch anhört. Schon Sam The Sham and the Pharaos sangen damals 1965 Wulle Wulle (hihi, kleiner Witz). Da war ich 14 und im Internat. Der geniale Regisseur Oliver Kyr hat mit seinem Team eine schöne kleine skurrile Reihe gedreht: Der Graf und sein Töchterlein. Meine Tochter spielt übrigens die wunderbare Schauspielerin Nike Martens.

K.J.S.: Bei einer deiner letzten Lesungen hast du nebenbei ein Schwert verschluckt. Verändert der Adel auch die Essgewohnheiten?

GRAF: Absolut! Ich habe ja in mein Programm kleine Zaubertricks und akrobatische Übungen eingebettet. Und inspiriert durch die Einladung der Ritterbruderschaft Edler Namen bin ich auf das Schwert gekommen, mit dem schon meine Vorfahren in die Kreuzzüge gezogen sind. Ich verschlucke es bis zum Griff. Deshalb darf ich an dem Tag nichts essen, sonst ziehe ich nämlich einen gespickten Schaschlik-Spieß wieder heraus. Und das möchte ich den Zuschauern nicht zumuten. Wichtig ist, dass das Schwert immer schön scharf ist, denn sonst verderbe ich mir bei der Nummer den Magen. Ich habe dadurch sehr abgenommen. Egal, Adel verpflichtet.

K.J.S.: Du hast auch im Yorckschlösschen gelesen. Das machte den Eindruck eines gefeierten Heimspiels...

GRAF: Das war es auch. An diesen Abend denke ich immer noch gerne zurück. Eine glückliche Fügung wollte es, dass die großartige Jazzsängerin Nina Ernst live (!) das von ihr extra für mich komponierte und getextete Lied  Achtung, der Graf kommt! sang und es dadurch ein fulminanter Abend wurde. Sehr viel dazu beigetragen haben auch der Chef vom Yorckschlösschen und sein Team, denen ich an dieser Stelle meinen Gräflichen Dank aussprechen möchte. Das legendäre Yorckschlösschen findet übrigens auch in meinem Buch löbliche Erwähnung.

K.J.S.: Woran liegt es, dass Symptome wie Orientierungslosigkeit, allgemeine Flugangst, Ess- und Trinkstörungen oder auch frühzeitiges jähes Altern speziell bei Menschen diagnostiziert werden, die noch nie im Yorckschlösschen waren oder einfach zu selten dort hin gehen?

GRAF: Weil das Yorckschlösschen ein magischer Ort ist. Ich liebe besonders den Yorckschlösschen-Biergarten über alles. Wenn es meine knapp bemessene Zeit erlaubt, gehe ich dort immer hin. Es gibt nichts Schöneres, als in einer lauen Sommernacht dort ein leckeres Bier zu trinken, sich eine schmackhafte, hausgemachte Rindsroulade (schön mit Rotkohl) zu Gemüte zu führen und den eiligen Schritten der hübschen Kellnerin im weißen Kies zu lauschen. Dann könnte ich ausrufen: Oh Augenblick, verweile, du bist so schön!

K.J.S.: Was möchtest du noch los werden, bevor ich dir für dieses aufschlussreiche Gespräch vielmals danke?

GRAF: Liebe Leute, kauft alle mein Buch. Damit tut ihr Gutes. Denn der Reinerlös ist für einen guten Zweck - nämlich für mich!

K.J.S.: Ich danke dir für dieses aufschlussreiche Gespräch vielmals!

GRAF: Ganz meinerseits, bis danzig...

(Das Interview führte Karl Johannes Schindler)

Freitag, 16. Juli 2010

Die Volksunterhose

Als kleine Ergänzung zu meinem Buch hier ein Brief, der aus terminlichen Gründen leider nicht gedruckt werden konnte:

An die unter Insolvenzverwaltung stehende Schiesser AG:
Betr.: Geschäftsidee
Sehr geehrte Damen und Herren! 
Aus der Tagespresse erfuhr ich mit Schrecken, dass es Ihrem Unternehmen sehr schlecht geht. Da unsere ganze Familie männlicherseits traditionell ausschließlich Schiesser-Unterwäsche (Doppelripp mit Eingriff) trug und immer noch trägt, wäre es sehr schade, wenn so eine althergebrachte Firma vom Markt verschwinden würde. Deshalb möchte ich Ihnen vorschlagen, eine neu entwickelte Unterhose herauszubringen, die von der Bevölkerung in Massen gekauft wird. Eine so genannte „Volksunterhose“. Dafür würde ich Ihnen sogar meinen Namen zur Verfügung stellen („Graf Blickensdorf Underware“). Und unser Familienwappen könnte quasi an der Stelle prangen, hinter der sich die Männlichkeit verbirgt. Sie wissen schon was ich meine („zwinker, zwinker“).
Es ist ja bekannt, dass sich Produkte mit Adelsnamen sehr gut verkaufen und bei den Kunden Vertrauen hervorruft. Als Beispiel nenne ich nur „Fürst Metternich Sekt“, Graf Lambsdorff (trotz Vorstrafe!) von der FDP, Steffi Graf (nein, kleiner Scherz) und Graf Zeppelin.
Alles weitere würde ich gerne mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch besprechen und verbleibe
Hochachtungsvoll
Lo Graf von Blickensdorf

Und hier die Antwort vom 20. März 2009:

Sehr geehrter Herr Graf von Blickensdorf, 
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 17. Februar 2009.
Wir freuen uns sehr über die Welle der Sympathiebekundungen, die unserem Unternehmen und der Marke Schiesser in den letzten Wochen entgegengebracht wurde; sind sie doch Zeichen und Ausdruck dafür, dass Schiesser als feste Größe in der Wäschebranche nicht vom deutschen Markt wegzudenken ist.
Vielen Dank für Ihr Angebot, uns Ihr Familienwappen zur Vermarktung unserer Produkte zur Verfügung zu stellen. Wir freuen uns natürlich sehr über ideenreiche Anregungen und Vorschläge zur Unterstützung der Marke Schiesser. Momentan sehen wir leider keine Einsatzmöglichkeiten für Ihr Wappen. Wir werden die Idee jedoch im Auge behalten und bei Bedarf gerne wieder auf Ihr freundliches Angebot zurückkommen.
Mit freundlichen Grüßen
S C H I E S S E R   A G
Sprecher des Vorstandes
Rudolf B.

Montag, 12. Juli 2010

Schloss Blickensdorf


Erste Erwähnung fand Schloss Blickensdorf am 1. August 1776 in einer Urkunde, als mit der ersten polnischen Teilung das Herzogtum Pomerellen an das Königreich Preußen fiel, wo es Teil der Provinz Westpreußen wurde, auch Polnischer Korridor genannt. Traditionell war das Gebiet ethnisch gemischt besiedelt: Hier wohnten Deutsche, Polen und Kaschuben.
Der Gründer des Schlosses war Graf Bernhard der Erste, der aus dem Flecken Blickensdorf bei Baar in der Schweiz stammte. Als es zunehmend zu Repressalien gegen die Protestanten kam, verließ er die Schweiz und ließ sich im Herzogtum Pomerellen nieder und errichtete auf den Grundmauern einer verlassenen Slavenburg das Schloss. 
Auf Schloss Blickensdorf wurde das Theaterspiel sehr geschätzt. Zu diesem Zweck wurde von Graf Ulrich dem Vielgeliebten ein Nebengebäude als Hoftheater errichtet. Da sich seinerzeit die Aristokratie nicht gerne wusch, aber die Theateraufführungen wegen der starken Körperausdünstungen nicht auszuhalten waren, erfand Graf Ulrich der Vielgeliebte ein Parfüm namens „Blaues Blut“, das ein Nachfahre heute wieder nach altem Rezept herstellt.
Auch soll es auf Schloss Blickensdorf gespukt haben. Das kam so: Graf Gisebrecht der Schöne hatte einen Hang zum Personal. Und als eines Tages die schöne Gärtnerstochter Bärbel von ihm schwanger war, gab ihr heimlich seine eifersüchtige Frau, die Gräfin Josepha, Gift. Als die schöne Bärbel daraufhin von der Dienerschaft tot in der Orangerie gefunden wurde, heuchelte Gräfin Josepha Trauer und sorgte für eine prunkvolle Beerdigung in der Familiengruft. Genau auf den Tag ein Jahr später wurde Gräfin Josepha exakt an der selben Stelle in der Orangerie, an der die Gärtnerstochter lag, unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Seitdem spukten die Gärtnerstochter und die Gräfin in ihren weißen Totengewändern gemeinsam Hand in Hand durch das Schloss.
Während des Zweiten Weltkriegs war das Schloss ständig durch den Beschuss russischer Panzer bedroht. Die Grafenfamilie flüchtete unter abenteuerlichen Umständen nach Westfalen, wo sie bei befreundeten Adelsfamilien Unterschlupf fand. Nach dem Krieg war das Schloss notdürftig zum Krankenhaus umfunktioniert worden, bis es 1949 unter rätselhaften Umständen bis auf die Grundmauern abbrannte. Heute befindet sich genau an der Stelle von Schloss Blickensdorf ein Lidl-Parkplatz. Dort wollen Einheimische schon öfters um Mitternacht in der Nähe des Unterstands der Einkaufswagen zwei weißgekleidete Frauen gesehen haben...

Dienstag, 29. Juni 2010

Entsetzliche Ferien

Was gab es in der Kinderzeit Schöneres, als nach dem samstäglichen Wannenbad im Schlafanzug, noch nach "Badedas" duftend, mit dem Ohr an der elterlichen Musiktruhe mit Zehnplattenwechsler zu kleben und Kinderkrimis hören?
Für alle jungen und jung gebliebenen Fans dieses Genres gibt es die CD "Die Ferienbande und die entsetzlichen Ferien" von dem Radio-Comedy-Duo Kai & Sven, die die unzähligen Hörspiele von "TKKG" bis "Fünf Freunde" parodieren. Die Ferienbande, bestehend aus Bernd, früher genannt Beate, Baul, Billy, genannt Bröckchen, Babsi und Bambi, der Hund, bestehend aus allerhand skurrile und turbulente Abenteuer auf der Ferieninsel Rügen.
Da ist zum Beispiel "Strandkorb-Norbert" (exzellent gesprochen von Konrad Halver), der hanebüchene Geschichten über die Insel Rügen erzählt: Von dem Edeka-Markt, der vor hundert Jahren von einem tunesischen Einwanderer und seiner Frau, einer echten baskischen Tusnelda, gegründet wurde, unde über das Gruselhaus in der Mitte der Insel, in dem später ein Single-Club war. Aber genau für das Gruselhaus interessiert sich die Ferienbande nun mal - wie das in Kinderkrimis immer so ist!
Die CD ist aufwendig produzier, und die bekannten Hörspielsprecher und Urgesteine Lutz Mackensy ("Fünf Freunde"), Konrad Halver ("Winnetou") und Oliver Rohrbeck ("Die drei ???") nehmen sich dabei selbstironisch auf die Schippe. 70 Minuten Nonsens, Spaß und Satire. Beim Hören fühlt man sich direkt wieder in seine Kinderzeit versetzt und riecht förmlich den Badedas-Duft. Für meinen Geschmack leider nicht anarchistisch genug - aber für mich liegt die Kinderkrimizeit ja auch schon Jahrhunderte zurück. Und Musiktruhen gibt's heute auch nicht mehr.

"Die Ferienbande und die entsetzlichen Ferien", Label Funstation, CD und MP3

Donnerstag, 24. Juni 2010

Der Ball ist Kunst

Das Runde muss in das Eckige: Runde Brötchen in den eckigen Toaster. Oder die runde CD in die eckige CD-Hülle. Aber auch das eckige Bild in das runde Museum of Modern Art. Und Ecki?
 (Illustration: Öl auf Leinwand, 55 x 50 cm)

Mittwoch, 23. Juni 2010

Die neue Geizigkeit

Der Gemüsehändler Hassan bei mir an der Ecke verwickelte mich in ein interessantes Gespräch über Wassermelonen. Ich wusste ja gar nicht, dass sie unter anderem auch nierenreinigend sind. Weil ich meinen Nieren mal was Gutes tun wollte, fragte ich Hassan, ob ich eine Melone haben könne. Als er bejahte, schnappte ich mir ein prächtiges Exemplar und ging weiter. "Halt...!" rief mir Hassan hinterher. Als ich ihn verwundert anschaute, sagte er: "...kosten 2,50 das Stück. Ich kann sie nicht verschenken, weil ich davon leben muss." Ich hatte gedacht, er schenkt sie mir.
Nein. So war es gar nicht. Diese Geschichte habe ich mir ausgedacht. Und warum? Weil es mir in letzter Zeit ähnlich wie Hassan oben in der Geschichte geht. Wenn ich nämlich mit vermögenden Freunden über mein Buch rede und sie dann Interesse bekunden und gerne eines haben möchten. Wenn ich ihnen dann eine Widmung reingeschrieben habe und dann höflich um 16,90 Euro bitte, schauen sie mich an wie ein Pferd, das zum ersten Mal vor die Kutsche gespannt werden soll. Dabei geben sie an einem Urlaubstag so viel Geld aus wie ich im ganzen Monat.
Und das Seltsamste ist: Daraufhin werde ich dann später von den "Geschröpften" nur noch sehr kühl gegrüßt. Mit einem Blick, als hätte ich ihr Tafelsilber mitgehen lassen. Und das alles wegen läppischen 16,90? Na Bravo! Feine "Freunde" sind das. Geiz ist die Armut der Reichen, schrieb einmal Werner Mitsch so treffend.
Ach so, übrigens: Gestern hat mich die Putzfrau, die bei mir im Haus immer die Treppe putzt, angesprochen. Sie habe mich im Fernsehen gesehen und fragte nun, wie teuer mein Buch sei. Wenn es nicht zu teuer wäre, würde sie es sich kaufen. Ich schenkte es ihr.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Ist das die Unendlichkeit?

Wie weit geht das Foto im IPhone? Unendlich? Und darf man das überhaupt, weil so Schwarze Löcher entstehen könnten? Ist das Universum unendlich oder hört es irgendwo auf, nämlich an einer Mauer, die mit einer Blümchentapete tapeziert ist? Trotz einer starken Lupe habe ich es an meinem IPhone nicht herausgefunden. Albert Einstein sagte einmal dazu: "Das Universum und die Dummheit der Menschen sind unendlich - wobei ich mir beim Universum nicht ganz sicher bin."

Dienstag, 8. Juni 2010

New York für 90 Euro

Der Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, müsste stolz sein, dass die Künstlerin Isa Genzken ein Collagen-Buch namens "I love New York, Crazy City" geschaffen hat. Der über 4 Kilo schwere, hervorragend gedruckte Bildband ist groß wie ein Laptop.
Unter dem Einfluss der enormen Dynamik der Stadt New York ist der scheuen Künstlerin eine hervorragende und sehr private Momentaufnahme gelungen.
Es sind Schnappschüsse, Selbstportraits, Hotel- und Restaurantrechnungen, Werbeanzeigen amerikanischer Zeitungen, Preisschilder und bekritzelte Bierdeckel unter- und übereinander, kreuz und quer, die die Autorin mit Klebeband nicht nur zusammen hält, sondern auch teilweise einrahmt. Dadurch entstehen verblüffend echt wirkende vermeintlich dreidimensionale Seiten.
Doch was hier so zufällig und leicht wirkt, wie ein zufällig entstandenes Sammelsurium, ist fein komponiert und voller ironischer Anspielungen gepaart mit leidenschaftlichen Liebeserklärungen an New York.
Ich hatte einmal an einem verregneten Nachmittag das große Vergnügen, mit Isa Genzken gemeinsam ihren Bildband durchschauen zu dürfen. Nach den 460 Seiten, ihren ausführlichen Kommentaren und 3 Milchcafés, kam es mir vor, tatsächlich mit ihr zusammen in New York gewesen zu sein. Besser kann man New York nicht zeigen.
Deshalb fordere ich Sie, Mr. Bloomberg, hiermit auf, Isa Genzken zur Ehrenbürgerin Ihrer Stadt zu machen. Und nicht lange überlegen! Versprochen?

Isa Genzken, "I love New York, Crazy City", 460 Seiten, Verlag jrp/Ringier, 90 Euro

Sonntag, 6. Juni 2010

Kuchenteller

Diese und andere originelle Kuchenteller gibt es bei dem Kreuzberger Kult-Konditor Mr. Minsch (siehe auch ausführlichen Bericht mit der Überschrift "Käsekuchen to go" weiter unten).

 Mr. Minsch, Yorckstr. 15, 10965 Berlin-Kreuzberg, Telefon 28 45 08 94, U-Bhf. Mehringdamm

Donnerstag, 3. Juni 2010

Erdbeerzeit

Wer Erdbeeren nachmacht oder verfälscht oder sich nachgemachte oder verfälschte Erdbeeren verschafft und in die Supermärkte bringt ist ein  - Jogurtfabrikant.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Die geheime Welt des Mr. X

Ich beobachte einen elegant gekleideten Mann, der unter dem Stahlskelett der klapprigen Hochbahn in Kreuzberg etwas befestigt. Als ich näher komme sehe ich, wie er sorgfältig einen kleinen Mann auf einem Fahrrad an einen Stahlträger klebt. Es ist eine dieser Plastikfiguren, wie sie in jedem Modellbahngeschäft erhältlich sind. Ein paar Typen mit Basecaps und Migrationshintergrund in der Nähe schauen kurz misstrauisch zu uns herüber, widmen sich aber dann wieder schnell ganz ihren Handys.
Ich erfahre von dem Mann, der seinen Namen nicht sagen möchte, dass er Künstler ist und schon seit einigen Jahren die Stadt mit seinen kleinen Figuren bestückt. "Ganz Berlin ist mein Atelier." sagt er und klebt eine weitere Figur auf einen wild wuchernden Zweig. "Sogar am Brandenburger Tor klebt schon seit Wochen eine unentdeckte Figur,..." schmunzelt er schelmenhaft, "...trotz der vielen Touristen. Manchmal besuche ich sie..."
Warum nur Figuren und keine Bilder, frage ich ihn. Er entgeht so der kunsthistorischen Last, die das Malen von Bildern mit sich bringt, antwortet er. Er überlässt seine kleinen Figuren der harten Realität - wie im richtigen Leben. Manche Figuren bleiben Jahre und manche sind schon nach wenigen Stunden verschwunden. "Ich sage niemanden, wo sich die Figuren befinden. Das überlasse ich dem Zufall des Betrachters. Umso größer und rätselhafter ist der Augenblick, wenn man zum Beispiel so eine kleine Figur Zeitung lesend auf einer weggeworfenen Coladose entdeckt. Und Fotos mache ich davon auch nie, weil es Aktions-Kunst ist. Manche Figuren werden nie entdeckt - aber das gehört zu meinem Konzept." Während er das sagt, schraubt er die Klebstofftube wieder zu, verabschiedet sich höflich und saust mit seinem Fahrrad davon. Also, Augen auf, vielleicht entdeckt man ja den geheimen Mikrokosmos des introvertierten Mr. X irgenwo in Berlin und lässt sich davon verzaubern.

Freitag, 21. Mai 2010

Klingelingeling, hier kommt der Grafenmann

Gegen diese Fahrradklingel ist der Kölner Dom nur ein müdes Gebimmel. Diese Klingel wird jetzt schon in Reiseführern schlicht als »Sound of Charlottenburg« bezeichnet. Denn ich benutzte sie sogar persönlich an meinem Miele-Fahrrad. Aus diesem Grunde ziert sie eine kleine eingearbeitete Krone. Sie ist laut, und sie muss es auch sein, was jedem klar wird, der einmal vor Ort die Kantstraße oder den Kurfürstendamm in Charlottenburg zu sehen bekommen hat: Die Fahrradklingel ist dort überlebenswichtig und ich betätigte sie praktisch auf jedem Meter meines Weges, um im Verkehrsgewühl auf mich aufmerksam zu machen.
Diese formschöne Klingel wird in einer der letzten kleinen Klingelfabriken direkt an der holländischen Grenze in einem aufwändigen Arbeitsprozess in kleiner Menge von liebevoller Meisterhand hergestellt. Wir konnten uns noch exklusiv eine kleine Stückzahl für unsere verehrte Kundschaft sichern. Um die Langlebigkeit dieser Fahrradklingel zu garantieren, sollten Sie Ihrem Kammerherrn auftragen, die Mechanik etwa einmal jährlich mit einem Tropfen guten Öls zu versehen. (erhältlich hier im Adels-Shop, äh..., die Klingel, nicht das Öl)

Sehen bald alle Banken so aus, Herr Ackermann?

Donnerstag, 20. Mai 2010

Hier entstand "Blaues Blut"


Hier in dieser Hexenküche habe ich die letzten zwei Monate zugebracht, bis mir fast die Nase abgefallen ist. Zwischendurch musste ich immer an Kaffeebohnen riechen, um die Nase zu neutralisieren. Doch es hat sich gelohnt - herausgekommen ist das luxuriöse Parfüm "Blaues Blut" für Damen und Herren, dass sich durchaus mit den gängigen Weltmarken messen kann.

Dienstag, 18. Mai 2010

Euro-Gedicht

Mein kleiner Euro.
Du bist mein Teuro.
Was ich nicht mag?
Du bist zwei Mark!

Ab 1. Juni neue EU-Warnhinweise

Am 1. Juni 2010 tritt die zweite Phase der EU-Richtlinien für Lebensmittelverpackungen in Kraft. Nach den Tabakwarenherstellern sind nun alle Lebensmittelhersteller verpflichtet, Warnhinweise gut sichtbar auf ihre Verpackungen zu drucken. Hier sind schon einmal ein paar Beispiele:

Und ab 1. Januar 2011 tritt die dritte und letzte Phase der EU in Kraft. Von da an müssen auch an allen Autos, Flugzeugen und Schiffen Warnhinweise angebracht sein.

Sonntag, 16. Mai 2010

Graf fitti


Das war heute im Tagesspiegel. Die 13 Euro für das bedruckte T-Shirt haben sich schon gelohnt. Meine Zeit für den 10-km-Lauf betrug übrigens 01:02:01 - meine Bestzeit auf dieser Strecke (zum besseren Lesen auf den Zeitungsausschnitt klicken).

Samstag, 15. Mai 2010

Adels-Ratzefummel

Nein, ein Ratzefummel ist nicht dass Messgewand von Papst Ratzinger. Es ist ein Radiergummi. Aber kein gewöhnlicher. Die Heimat unseres formschönen Radiergummis ist ein kleines Dorf in Amazonien, in dem die Gummibäume für den Radiergummi im sonnenreichen, vom feucht-tropischen Klima des Amazonabeckens gedeihen. Wir beziehen sie vom einzigen Hersteller, dem Compañero Diaz del Castillo, der sich den Adelsradiergummis verschrieben hat – mit Erfolg, wie zahlreiche Prämierungen belegen. In seiner kleinen Manufaktur wird jedes einzelne Radiergummi von Hand gerichtet und einzeln auf Funktionsfähigkeit und Radiersicherheit geprüft. Eine solche Nacharbeit führt zu einem absolut feinen und rückstandfreien Lauf des Radierens. Zahlreiche renommierte Designer aus dem In- und Ausland gaben diesem wertvollem Stück sein innovatives Aussehen. Radieren Sie energisch alles Bürgerliche in Ihrer Umgebung weg.

(Erhältlich im Adels-Shop. Klicken Sie bitte oben rechts auf die Parfüm-Flasche und dann auf die  jeweiligen Produkte)

Käsekuchen to go

"Käsekuchen, Käsekuchen!" ruft ein kleines besoffenes Schweinchen in einem genialen Cartoon von dem leider viel zu früh verstorbenen F.K.Waechter, während im oberen Geschoss eines Hauses sich jemand aus dem Fenster lehnt und "Pinki hierher!" ruft. 
Als ich gestern in blaublütiger Begleitung dem Kultkonditor Mr. Minsch in Kreuzberg meine Aufwartung machte, stand mir eigentlich der Sinn nach Käsekuchen. Es ist eine ungewöhnliche Konditorei, eigentlich nur ein Straßenverkauf, weil es keine Gasträume gibt. Wenn jedoch das Wetter schön ist, kann man draußen in einer skurrilen Mischung aus 70er-Jahre-Deko und Botanischer Garten zwischen Riesenpflanzen (wahrscheinlich Gimmicks aus den YPS-Heften), plätscherndem Springbrunnen und schrillen Wachstuchtischdecken seinen zuvor erstandenen Kuchen auf witzig bedruckten Sammelwandtellern (siehe Foto) verzehren.
Als ich die Schwarzwälderkirschtorte sah, ließ ich spontan meinen Käsekuchenwunsch fallen und wählte sie stattdessen (3 Euro, die Stücke sind aber größer als in konventionellen Konditoreien) und meine adelige Begleitung entschied sich für die Grenobler Walnusstorte. Da aber die Witterungsverhältnisse nicht zum Draußen sitzen animierten, erlaubte uns der nette Wirt vom Yorckschlösschen nebenan, dass wir unseren Kuchen in seinen Räumlichkeiten verspeisen durften. Dazu gönnten wir uns frisch aufgebrühten Bohnenkaffee. Es war wohl das reichhaltigste, leckerste und ungewöhnlichste Stück Schwarzwälderkirschtorte, das ich je gegessen habe! Meine Erlauchte Bekannte schaffte die Grenobler Walnusstorte gerade mal zur Hälfte und hatte so am nächsten Tag eine unerwartete zweite Kaffee- und Kuchenzeit.
Wäre in diesem Augenblick zufällig unser Pinki vorbeigekommen, hätte ich sofort auf Mr. Minsch gedeutet und laut gerufen: "Pinki, dahin!"

Mr. Minsch, Yorckstr. 15, 10965 Berlin-Kreuzberg, Telefon 28 45 08 94, U-Bhf. Mehringdamm

Mittwoch, 12. Mai 2010

Werbung ist die beste Reklame

Schinken-Willi

Wenn ich in Münster bei meiner Verwandtschaft bin und es zufällig ein Samstag ist, zieht es mich immer wie magisch auf den Wochenmarkt am Dom, um dort Pumpernickel und meine heißgeliebten Lufttrockenen Mettendchen zu kaufen. Schnurstracks führt mich mein Weg dann jedes Mal zu einem echten Westfälischen Original: Zu Schinken-Willi aus Davensberg.
Ihm höre ich immer begeistert zu, wenn er kabarettreif von seiner "Omma" erzählt, die, je nach aktueller politischer Lage, mal "Putzfrau bei Putin" ist oder für "die Piraten in Somalia" kocht - und zwar "Kapern mit Soße".
Als neulich eine junge Mutter mit ihrem 3-Jährigen Sprössling bedient wurde, fragte Willi sie, ob er dem Kleinen eine Scheibe Kinderwurst herunterreichen dürfe. Als die Mutter dieses bejahte, fügte er trocken hinzu: "Ist ja auch besser, als wenn'se rauchen."
Über diesen Witz musste ich sogar noch auf der Warendorfer Straße lachen -  doch da zuckte mir plötzlich ein Schreck durch alle Glieder: Ich hatte meine zuvor gekauften Mettendchen auf der Ladentheke von Schinken-Willi liegen gelassen!

Montag, 10. Mai 2010

Der Bayrische Wald mit den Augen eines Arschfickers gesehen oder Das Casanova-Projekt


Manchmal erinnert man sich wehmütig an Perlen des Humors seiner Jugend, die man mangels an Gelegenheit nie wieder sah. Auf der DVD „Die Filme der Gruppe Arnold Hau 1970-1981“ ist solch eine ganze Perlenkette zu sehen. Die Gruppe bestand aus F.K. Waechter, Robert Gernhardt, Bernd Eilert und Arend Agthe.
In dieser Zeit entstanden zahlreiche Low-Budget-Filme, die jahr­zehntelang fast unauffindbar waren und in Vergessenheit gerieten.
Da gab es zum Beispiel „Das Casanova-Projekt“. Ein komplexbela­dener Filmregisseur scheitert bei dem Versuch, die Memoiren Casa­novas zu Verfilmen, mit dem einmaligen und unvergesslichen Alfred Edel in seiner skurril-intellektuell Rollenauffassung als durchgeknallter Hauptdarsteller. Ein bewusst dilettantischer, unorganisierter Film, der das Thema "Film" zu hinter­gründiger und absurder Satire nutzt. Ein weiterer Beweis, dass lustige Filme nicht Millionen kosten müssen, ist „Milchkännchen und Fischstäbchen in der Antarktis“ („Komm ins Nirvana, es ist schön warm da“). Auf einem Küchentisch mit weißer Wachstischdecke gedreht und mit untergelegter Gustav-Mahler-Symphonie als Filmmusik vom Kassettenrekorder hatte er damals wahrscheinlich Produktionskosten von unter 20 Mark.
Alleine die Filmtitel bringen einen schon zum Lachen. Hier nur eine kleine Auswahl: Ein Mann wird Neger, Die Eier Gottes, Bei Familie Bockwurst ist der Senf angekommen, Juxbeutel kriegt Krebs, Yka holan tani kerka (Auf falscher Bahn, skandinavische Fassung), Jetzt bist du dran, Feilchen und mein absoluter Lieblingstitel: Der Bayrische Wald mit den Augen eines Arschfickers gesehen. Zum Totlachen!
Die Doppel-DVD (erhältlich bei www.absolutmedien.de) umfasst sämtliche Hau-Projekte, sowohl die Reali­sier­ten als auch die nicht Realisierten, mit Bernd Eilert und Arend Agthe die aus dem Nähkästchen plaudern plus umfangreichem Bonus­material. Summa Summarum: Eine seltene Perlenkette von unschätzbarem Wert und eine Stern­stunde Deutschen Humors!

Freitag, 7. Mai 2010

Seelenverkäufer

Im Zug der Deutschen Bahn von Berlin nach Osnabrück. Man sitzt in einem klapprigen, schmutzigen und übel riechenden 1.-Klasse-Abteil. Der zerschlissene Sitz quietscht wie eine Horde Kapuzineraffen kurz vor der Fütterung. Nach einer halben Stunde Fahrt ertönt eine schnarrende Lautsprecherstimme: "Der Bordtechniker bitte dringend in den Bistrowagen!"

Donnerstag, 6. Mai 2010

Es ist wieder Sportwagenzeit

MÄNNER

Mittwochmittag an der Ampel Spandauer Damm, Ecke Sophie-Charlotten-Straße. Ein junger Mann in Hip-Hop-Kleidung wartet auf Grün. Aus seinen Kopfhörern hämmert ein schneller Beat. Er liest gedankenverloren in einem kleinen Büchlein und kratzt sich dabei ungeniert an seiner Männlichkeit. Der Titel seiner Lektüre lautet: " Wie Männer ticken".

Mittwoch, 5. Mai 2010

Heute: Pralinentorte


Was macht ein Konditor ohne Arme und Beine? Rum kugeln. Ich pflege ja schon seit vielen Jahren den alten Brauch des Konditerns. Leider sind in Berlin viele Konditoreien von ungemütlichen Kaffeehausketten verdrängt worden. In einer muss man sogar seinen Namen bei der Bestellung angeben. Der wird dann mit Filzstift auf den Pappbecher geschrieben und wenn der Becher dann gefüllt ist, wird man aufgerufen. Meine Rache war, dass ich nicht „Lo“ angab sondern „Lo Graf von Blickensdorf“. Die studentische Aushilfskraft kam beim Schreiben ganz schön ins Schwitzen (hihi). Und als ich dann aufgerufen wurde, tuschelten alle und schauten zu mir rüber. Sie dachten sicher, da sitzt ein richtiger Graf. Womit sie ja auch nicht so ganz unrecht hatten. Neben dem Kaffee aus dem Eddingpappbecher muss man sich geschmacksneutrale und mumientrockene Muffins reinwürgen, die sich im Magen-Darmtrakt mit dem Kaffee zusammen zu einem zähen Tapetenkleister verbinden. 
Aber es gibt ja Gott lob noch Lichtblicke in dieser großen Stadt Berlin. Eines der leider nur noch seltenen anzutreffenden Cafés alter Schule befindet sich in der Kantstraße 81, schräg gegenüber vom Amtsgerichtsplatz. Es heißt Café Kredenz und man glaubt sich hier wie in einen alten 60er-Jahre-Film versetzt. Man hat das Gefühl, als würde jeden Augenblick Quasselstrippe Grete Weiser mit Heinz Erhardt im Schlepptau hereinkommen. In der liebevollen skurrilen Einrichtung in einer Mischung zwischen Gelsenkirchener Barock und Schloss Bellevue kann man wunderbar für ein paar Stunden der hektischen Zeit entrinnen und bei dezenter Jazzmusik sich von der netten Bedienung exzellente Torten von Konditern mit zwei (!) Armen servieren lassen. Und seinen Namen muss man bei der Bestellung auch nicht sagen.

Kredenz Cafè, Konditorei, Kantstrasse 81, Am Amtsgerichtsplatz, 10627 Berlin, Tel.: (030) 3270 42 95, Geöffnet: Mo - Sa: 11:00 - 19:00, So: 12:00 - 19:00

Sonntag, 25. April 2010

Endlich ist es da!

Das Parfüm zum Buch. Es heißt Blaues Blut und ist ein ungewöhnlicher Duft für Damen und Herren die etwas auf sich halten. Nach einer alten Parfümrezeptur der Grafen von Blickensdorf. Seit 1815 unverändert - jetzt wieder frisch aufgelegt. Die Kopfnote hat eine extravagante Zitrusfrische, gepaart mit einem erquickend-moosigen Duft als Herznote und die Basis ist der geheimnisvolle, verführerische Duft französischer Rosen - die Aristokraten unter den Blumen. Lassen Sie sich mit diesem hinreißendem Duft in die Welt der Bälle auf traumhaften Schlössern entführen. Mit diesem hinreißenden Parfüm edelster Zutaten riechen Sie förmlich nach Adel!
Doch aufgepasst: Dieses Angebot ist nur begrenzt! Es gibt nur eine streng limitierte Auflage von 1000 Stück. Dazu gibt es ein Echtheitszertifikat des Grafen von Blickensdorf, durchnummeriert und handsigniert mit gräflicher Wappenprägung.